Sonntag, 14. Oktober 2007

Ora et labora.........von meine Ueberzetserin


Ora et labora

Dies lernten wir einst im Lateinunterricht:
Bete und arbeite!
Ein sinnvoller Rat.
Er prägte Jahrhunderte lang
Nicht nur das Leben der Mönche.
Und es entstand eine blühende Kultur
Im europäischen Mittelalter.

Ob Buchkunst, Malerei, Musik oder Baukunst
Bildung, Wissenschaft und Landwirtschaft.
Ora et labora gab dem Leben Sinn und Ziel
Und schuf bewundernswerte Werke.

In der jüdischen Gemeinschaft des Stedl
Hatte das Gebet in der Synagoge
Auch einen hohen Stellenwert
Es hielt sie Jahrtausende am Leben
Und verband sie über Kontinente hinweg.

„Ora et labora!“ kam mir spontan in den Sinn,
Als ich während des Libanonkrieges ( 2006)
Ein Foto von der Nordgrenze Israels sah:
Eine große Batterie schlanker Raketen –
Zuweilen beschriftet von jüdischen Kindern mit „Grüßen“
An die im Libanon - welch makabrer Scherz!
„May you die!“ “I’ve waited so long for them!”

Ob Streubomben, konventionelle oder solche mit DU (1)
Das war für mein unschuldiges Auge nicht zu erkennen.
Dahinter aber stand ein Soldat
mit Gebetsschal, Kipa (2) und Gebetbuch
Um schnell vor dem Abfeuern noch sein Gebet zu verrichten.

Ob er dabei wohl auch an die Opfer –
die Opfer seiner nächsten Tat gedacht hat?
An die „am Felsen zerschmetterten Kinder“
Wie es im Psalm 137 heißt?
Waren es vielleicht gerade diese Rachepsalmen,
die ihn anfeuerten,
sein blutiges, zerstörerisches Tun fortzusetzen?

Nun heißt es nicht mehr „ora et labora“
sondern „orate, necate et disturbate!“
Betet, tötet und zerstört!

Welch pervertierter Fortschritt vom einst
angeblich so finstern Mittelalter
Zur aufgeklärten, zivilisierten Neuzeit,
der Neuzeit mit Völker- und Menschenrechte.
Dachte ich.
Ellen Rohlfs
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Sommer 2006

Terrorismus bedeutet
- nach Bill Clinton –
„Zivilisten töten“.

Terrorismus bedeutet
- meiner Meinung nach –
übertriebener (Staats-)Terror als Hauptwaffe
und Ziel ….

Das Foto hier oben zeigt israelische Kinder
Die etwas auf Bomben kritzeln
Was sie ihren libanesischen Opfern
Während des Sommers 2006
Sagen wollten.

Natürlich haben diese Kinder
Nicht die Bomben abgeworfen
Sondern ihre Väter oder deren Kollegen ….

Wenn diese Kinder
Auch keine Terroristen waren,
so sind sie zumindest
Kinder von Terroristen.

Solltest du mit mir hier
Auch nicht übereinstimmen
Dann lass dir das übersetzen
Was sie auf die Bomben schrieben.
Oder frag jemanden von dort
Wo diese Bomben am nächsten Tag
Gelandet sind.


Natürlich hörte die Geschichte
Im Sommer 2006 nicht auf …
Stell dir vor, dass 2011
Also fünf Jahre später …
Diese Kinder in einem Bus fahren und unter sich
einen „libanesischen Terroristen“ haben
der ihre Bombe von 2006 überlebte….

Stell dir auch vor
Dass dieser Bus vollständig explodiert …
Dann möchte ich dich fragen
Wer war der Terrorist in jenem Bus??
Und wen würde man
als unschuldigen Zivilisten bezeichnen??

Die israelischen Kinder beginnen ihr Leben
Als Kinder der Unterdrücker
Während palästinensische und libanesische Kinder
Kinder von Armen, Unterdrückten,
Beraubten und Besetzten sind.

So wer ist dann der Terrorist ----
Der Dieb oder sein Opfer ???
Sollten wir alle darin übereinstimmen
Wer der Dieb ist -
weil sich jeder Opfer nennen kann -
dann gibt es nur den einen Dieb.

Schau dir noch einmal das Foto oben an!
Diese Kinder haben überlebt
Um die Laute zu halten
Die ihre Eltern einst gestohlen haben.

Die andern Kinder –
Auf der andern Seite – dort
Wo die Bombe hinfiel und explodierte
Haben alle Rechte, um eines Tages
Terroristen zu werden
Falls „Terrorist“ der Name ist,
den du ihnen geben willst !!

Raja Chemayel
Sohn eines Predigers !!
14. Oktober 2007






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